WerBeo

Werkzeuge zur Erfassung biologischer Beobachtungsdaten in Deutschland
– distributed–is–the–new-centralized

WerBeo ist ein Verbundprojekt, das unter der Leitung der Professur für Landschaftsökologie der Universität Rostock gemeinsam mit den Verbundpartnern DUENE e.V. und der Arbeitsgruppe Biodiversität und Landschaftsökologie der Universität Osnabrück realisiert wird.

Es werden IT- Lösungen („Werkzeuge“) entwickelt, die wissenschaftliche Beobachtungsdaten unterschiedlicher regionaler Sammlungen beispielsweise zu Vorkommen, Verbreitung und Lebensräumen verschiedener Tier- und Pflanzenarten zusammenführen und bundesweit öffentlich zugänglich machen.

Dadurch wird es in Zukunft möglich sein, genauer und schneller Rückschlüsse auf den Zustand und die Entwicklung der biologischen Vielfalt Deutschlands zu ziehen.

Beschreibung


Foto: Katja Rohde-Fingerle
Grundlagen sind Erfahrungen aus verschiedenen Vorprojekten z.B. das Vegetationsportal für Deutschland vegetweb2.0, deutschlandflora.de, die Floristische Datenbank Brandenburgs flora-BB und die Flora Mecklenburg-Vorpommerns flora-MV. Mit Hilfe der dort erfolgten Entwicklungen sollen Voraussetzungen geschaffen werden, um Daten zum Vorkommen beispielhafter Artengruppen weitgehend automatisch zusammenzuführen und öffentlich zugänglich zu machen.

Durch die Zusammenarbeit der Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt bei der Erfassung biologischer Beobachtungsdaten soll gezeigt werden, wie der Datenfluss von der mobilen Datenerfassung im Feld über daran angeschlossene Portale bzw. Informationssysteme hin zu bundesweiten Aggregatoren erfolgen kann.

Die zu entwickelnden IT-Lösungen sollen:

  • die föderale Struktur und die damit verbundene verteilte Datenhaltung von biologischen Beobachtungsdaten berücksichtigen und aktiv unterstützen,
  • eine einfache und intuitive Bedienung der Erfassungskomponenten durch ehrenamtlich tätige Artenkenner ermöglichen,
  • die Anforderungen der Fachgemeinschaften unterstützen, über die Bereitstellung und Verwendung ehrenamtlich erhobener Daten selbst zu bestimmen und
  • trotzdem zeitnahe, bundesweit harmonisierte Auswertungen ermöglichen.

Verwendet wird das INDICIA-System mit einem zentral geführten Daten-Warenhaus. Es ermöglicht die Zusammenarbeit dezentraler Datenhalter untereinander, den Datenaustausch mit übergeordneten Aggregatoren, sowie eine zentrale Administration der Datenhaltung.

Beteiligte Bundesländer (mit Institutionen):

Geplante Produktentwicklungen:

  • ein länderübergreifender floristischer Datenbankverbund mit Daten aller Kooperationspartner
  • ein bundesweites Verbreitungsportal der Orthoptera (Heuschrecken)
  • Verknüpfung des Warenhauses mit einer mobilen Datenerfassung für Feldarbeiten
  • volle Integration der neu zu entwickelnden Software in das INDICIA Framework

Eine erste Version eines bundesweiten Heuschreckenportals ist für Frühjahr 2019 geplant.

Ziele:

  1. Eine Kooperation zwischen mehreren Bundesländern bzw. deren Landesfachbehörden bei der Schaffung öffentlich zugänglicher Informationssysteme für Flora und Fauna.
  2. Die Wahrung der Datenbankrechte föderaler Fachgruppen und Landesbehörden mit Hilfe einer Rechteverwaltung zur Herausgabe, Filterung und Aggregierung von verteilten Daten.
  3. Die beispielhafte automatisierte Vernetzung dieser Informationssysteme mit bundesweiten Datenspeichersystemen (insbesondere deutschlandflora.de), um zeitnah umfassende naturschutzfachliche Auswertungen auch auf Bundesebene zu ermöglichen.
  4. Die Zusammenarbeit mit vorhandenen Open-Source Projekten (INDICIA, EDIT, Mobile-App), um eine möglichst große Vielfalt an Entwicklungen bei größtmöglicher Kompatibilität zu fördern.